Nach einiger Warte und Vorbereitungszeit kam dann endlich der Tag an dem ich nach Japan fliegen würde um meine Verlobte abzuholen.

Kaum in Japan angekommen waren wir auch schon wieder im Stress. Hahahaha にひひ
Denn erst hatten wir einen Termin für ein Photo- Shooting. Wir wollten nämlich Hochzeitsfotos machen lassen. Aber nicht nur Hochzeitsfotos sondern richtig professionelle Fotos. Dies kostete zwar viel Geld aber ich weiß das ich wann immer ich diese Fotos anschauen würde. Das ich dann immer wieder so unglaublich glücklich sein würde wie am ersten Tag meiner Ehe mit meiner wundervollen Frau.
Ich weiß Ihr werdet jetzt denken "Der wird noch früh genug merken das es nicht so toll bleibt"
Haha. Ich bin aber sicher das es immer so bleiben wird, denn solange wir zusammen halten können wir alles erreichen. Man muss nur immer zu einander halten. Egal was passiert.

Nach dem Foto Shooting fühlte ich mich schon viel mehr wie ein halber Japaner.
Vor allem als von der Familie meiner Verlobten eine Hochzeitsparty für uns arrangiert wurde.
Von da an hatte ich wirklich das Gefühl ein Teil dieser Familie zu werden.

Wir hatten die Reise so geplant das wir die Kirschblüte von Anfang bis Ende sehen könnten.
Dies klappte auch perfekt. Als ich ankam war noch nicht viel zu sehen und dann wurde es immer schöner. Mit jedem Tag war mehr von den wunderschönen Kirschblüten zu sehen.

In den Folgenden Tagen waren wir in Himeji, Kyoto, Hiroshima und bei Miajima. Leider wurde ich am letzten Tag morgens etwas krank und deshalb konnten wir nicht auf Miajima um uns diese wunderschöne Insel anzuschauen.
Naja so langsam habe ich eine Liste mit Plätzen die ich noch unbedingt sehen muss.
z.B. den Tokyo Tower. Als wir den besichtigen wollten war dort eine sehr lange Schlange vor dem Ticket Schalter.
Und am Ende der Schlange standen einige ändere Leute. Ich sagte zu meiner Verlobten das wir doch besser ein paar Jahre später wieder kommen sollten. Der Turm steht dann sicher immer noch.
Auf dem Weg nach Miajima waren dann auch volle Kirschblüten zu sehen. Alles war vollkommen in Rosa- Farbenden Blüten getaucht.
Das war so wundervoll und perfekt. Wir haben diese vielen Momente mit den Kirschblüten sehr genossen.
Nach dem wir dann später wieder zu hause waren, fuhren wir sogar extra noch mit dem Auto los um Fotos von der Kirschblüte zu machen. Die Natur ist so wunderschön, wenn man richtig hin schaut. Oft bekommt man es gar nicht mit weil man viel zu hektisch ist und mit Arbeit und dem täglichen Leben beschäftigt ist und für die schönen Dinge im Leben gar keine Zeit hat.

Am letzten Tag war es ganz anders als bei meinen ersten 2 Reisen. Denn meine Verlobte war dieses Mal bei mir als es zurück nach Deutschland ging.
Wir würden also nie wieder getrennt sein.
Unsere Träume fingen an nach und nach Realität zu werden.
Leider war es für meine Verlobte ein sehr trauriger Moment, denn sie ließ mir zuliebe alle ihre Freunde, ihre Familie und alles was ihr in Japan lieb geworden war zurück.

"ドキドキDanke mein Schatz, dafür werde ich Dir immer dankbar seinドキドキ"

Ich habe von Anfang auch den Wunsch eines Tages auch in Japan zu leben.
Das wäre mein Beitrag dazu. Ich hoffe das dies irgendwann wahr wird.


Bald geht es mit unserer Hochzeit in Deutschland weiter.......


Nach weiteren langen 4 Monaten war es dann am 30.12.06 so weit.
Mein Schatz kam zum ersten Mal nach Deutschland.
Ich fuhr nach Frankfurt zum Flughafen um sie abzuholen. Sie war mit der Lufthansa geflogen und ich war eigentlich froh das ich das Ticket nicht bezahlen musste. Haha
Denn sie würde für 4 Tage in Deutschland sein und das auch noch über den Jahreswechsel. So etwas ist immer sehr teuer.
Ich fand sie sehr schnell zwischen all den anderen Ankömmlingen am Gate für die Maschine aus Nagoya.
Es muss ein sehr anstrengender Flug gewesen sein denn sie war sehr müde und kaputt.
Ich sorgte dafür das wir möglichst schnell zum Auto kamen und uns auf den Weg nach hause machen konnten.
Jede Minute die wir nun mit Autofahren oder ähnlichem verbringen würden hätten wir weniger für uns.
nach 3 1/2 Stunden zu hause angekommen wurden wir sehr herzlich von meiner Mutter begrüßt. Zu der Zeit wohnte ich noch mit meiner lieben Mama zusammen. Mein Vater war 12 Jahre zuvor gestorben und damit sie nicht allein ist und natürlich um Geld zu sparen blieb ich vorerst dort wohnen.

Wir hatten an den 4 Tagen viel zu tun.
Am 31.12. hatte ich bei uns zuhaue eine große Silvester Party organisiert. Die ganze Familie sollte kommen um meine zukünftige Frau kennen zu lernen.
am ersten Januar ist in Deutschland Feiertag und am 2. Januar hatten wir unseren Termin beim Standesamt um uns den Standesbeamten persönlich vorzustellen.
Das war ja der eigentliche Grund für das kommen meiner Verlobten.

Am 31. dann stieg die Silvesterparty bei uns zuhaue und alle waren da. Meine Familie mit allen Schwestern, Schwagern, Nichten, Neffen und deren Freunden.
Und natürlich mein bester Freund Dirk war auch auch da. Der durfte nicht fehlen wenn eine solche Party gefeiert wurde..
Es war die tollste Silvesterparty an die ich mich erinnern kann. Weil mein Schatz da war und alle so glücklich waren sie kennen zu lernen.
Wir feierten bis spät in die Nacht. Später erfuhr ich das man in Japan ja gar nicht so lange feiert und schon gar nicht Silvester.
Naja am nächsten Tag war ich immer noch so Glücklich denn mein Schatz war endlich auch in Deutschland.
Wir blieben am 1.1. eigentlich den ganzen Tag zuhaue.
Am 2. dann war unser großer Tag. Die offizielle Vorbereitung unserer Hochzeit.
Schon in den vergangenen Wochen hatten wir Dokumente übersetzen und beglaubigen lassen. Ich war damit beim Standesamt um diese noch einmal prüfen zu lassen. Dann endlose Telefonate mit dem Standesbeamten. Aber schließlich war dann alles vorbereitet und wir warteten nur noch auf den einen Tag.
Wir fuhren zum Standesamt und erledigten alle Formalitäten. Wie man so schön sagt.
Jetzt war es endlich so weit. Alles war vorbereitet. Am 30.April 2007 würden wir endlich heiraten können.
Heiraten, war für ein seltsames Gefühl. In den 32 Jahre davor hatte ich mir niemals Gedanken darüber gemacht. Aber als ich meine Verlobte kennen lernte, da wusste ich, das ist die Frau mit der ich mein Laben verbringen möchte.
Und das als Mann und Frau.
Nach dem wir aus dem Standesamt kamen fiel eine große Last von uns beiden ab.
Endlich konnte es weiter gehen mit unserer Planung.

Wir genossen die letzten Stunden noch miteinander, denn am 3. ging schon wieder das Flugzeug nach Japan. Dies sollte aber das letzte Mal sein das wir und verabschieden müssten.

Jetzt waren es nur noch weitere 4 Monate bis wir zusammen sein würden und nie wieder getrennt würden.


















Am nächsten Morgen als ich allein im Hotel aufwachte war etwas traurig.. Ich wusste das ich mich 2 Tage später schon wieder von meiner geliebten Verlobten verabschieden musste.
Irgendwie verging die Zeit dieses Mal noch schneller als bei meinem ersten Besuch in Japan. Ich finde es immer erschreckend das die Dinge die sehr schön sind oder viel Spaß machen schnell vorbei sind. Das finde ich immer sehr schlimm. Denn ich bin eigentlich ein Träumer der die schönsten Momente für immer festhalten möchte.
Dies gelingt leider nur bedingt z.B. mit Fotos.
An den letzten beiden Tage trafen wir dann noch die früheren Arbeitskolleginnen mit denen meine Verlobte bei Matsuzakaya gearbeitet hatte.
Das ist ein sehr lustiger und netter Haufen. Ich habe sie sofort gemocht weil sie alle so ehrlich und echt sind. Das schätze ich an den meisten Japanern so sehr.

Den Letzten Tag verbrachten wir dann miteinander. Wir fuhren zu einem kleinen Tempel und schauten uns dann noch etwas die Gegend an. Da fiel mir plötzlich eine seltsame Sache auf.
Auf einem alten Schrottplatz in einer Seitenstraße stand ein Nobilia Container. Zufälligerweise hat diese Firma ihren Hauptsitz in meiner Heimatstadt.
Lustiger Zufall fand ich.にひひ
Das gab mir irgendwie ein kleines Gefühl von Heimat. Haha

Am nächsten Morgen fuhren wir ganz früh los zum Chubu Airport in Nagoya.
Dieser Flughafen liegt nicht nur im Hafengebiet von Nagoya sondern auch auf einer künstlich ausgeschütteten Insel. Für mich ist es einer der schönsten Flughäfen.
Dort hieß es nun wieder einmal abschied nehmen. しょぼん

ABER NICHT FÜR LANGE - Denn........

.............4 Monate später musste meine verlobte nach Deutschland kommen damit wir uns beide beim Standesamt in meiner Heimatstadt vorstellen mussten.
Das war unser erster großer Moment in unserem zukünftigen Leben auf den wir uns beide sehr freuten. Leider hieß das wir sehr viel Geld ausgeben mussten um meine Verlobte für 4 Tage nach Deutschland zu bringen. Naja in jedem Land gibt es Gesetze und Vorschriften die man respektieren und einhalten muss.

Wir freuten uns sehr darauf uns wieder zu sehen und verabschiedeten uns mit
ドキドキ"see you soon" ドキドキ

Mein Flugzeug startete, ich bestellte mit bei der Flugbegleitung ein "Asahi" und hatte wieder einmal einige Tränen in den Augen als Japan langsam immer kleiner wurde und schließlich aus meinem Sichtfeld verschwand.

....weiter geht es mit einer tollen Silvester Party in Deutschland.