Jedes Jahr im November beginnt in Deutschland das große Vergleichen. Warum? Weil ein Wechsel der KFZ-Versicherung oft mehrere hundert Euro Ersparnis bringt oder den Schutz deutlich verbessert. Doch viele Autofahrer scheuen den Aufwand oder haben Angst, ihre Schadenfreiheitsklasse zu verlieren.

In diesem Beitrag räumen wir mit Mythen auf und zeigen dir Schritt für Schritt, wie der Wechsel reibungslos funktioniert.

1. Wann ist der perfekte Moment für einen Wechsel?

Es gibt zwei Wege, wie du aus deinem aktuellen Vertrag kommst:

  • Die ordentliche Kündigung: Die meisten Verträge laufen bis zum 31. Dezember. Mit einer einmonatigen Kündigungsfrist ist der 30. November der Stichtag.

  • Das Sonderkündigungsrecht: Du musst nicht bis zum Jahresende warten, wenn:

    • Die Versicherung die Beiträge erhöht (auch bei versteckten Erhöhungen durch neue Regionalklassen).

    • Du ein neues Fahrzeug kaufst.

    • Ein Schaden reguliert wurde (nach Abschluss der Bearbeitung hast du vier Wochen Zeit).

2. Die 5 häufigsten Wechselgründe (laut Statista)

Warum wechseln die Deutschen? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  1. Geringere Kosten (72 %) – Der Hauptgrund ist und bleibt das Geld.

  2. Unzufriedenheit (39 %) – Schlechter Service bei der letzten Schadensmeldung.

  3. Bessere Leistungen (35 %) – Zum Beispiel der Verzicht auf Werkstattbindung oder eine höhere Deckungssumme.

  4. Geringere Selbstbeteiligung (29 %).

  5. Wunsch nach Zusatzleistungen (16 %).

3. Was passiert mit deiner Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse)?

Das ist die größte Sorge vieler Autofahrer: Gehen meine schadenfreien Jahre verloren? Die Antwort ist: Nein. Deine SF-Klasse wird beim Wechsel einfach zum neuen Anbieter übertragen. Der neue Versicherer fragt beim alten nach, wie viele Jahre du unfallfrei gefahren bist. Hinweis: Achte darauf, dass Rabatt-Retter (Sonderschutz bei einem Unfall) oft nicht eins zu eins übertragen werden können.

4. Schritt für Schritt zum neuen Tarif

Ein Wechsel ist kein Hexenwerk. So gehst du vor:

  1. Status Quo prüfen: Schau in deine letzte Rechnung. Wie viel zahlst du? Welche Leistungen (Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko) hast du?

  2. Online vergleichen: Gib deine Daten (Fahrleistung, Wohnort, SF-Klasse) in ein Vergleichsportal ein.

  3. Erst neu abschließen, dann alt kündigen: Unterschreibe erst den neuen Vertrag und erhalte die eVB-Nummer. Kündige erst danach den alten Vertrag, um sicherzugehen, dass du lückenlos versichert bist.

  4. Kündigung abschicken: Schriftlich, am besten per Einschreiben oder E-Mail mit Bestätigung.

5. Vorsicht vor diesen Fehlern

  • Nur auf den Preis achten: Ein extrem günstiger Tarif bringt nichts, wenn im Auslandsschutz gespart wurde oder die Versicherung bei "grober Fahrlässigkeit" nicht zahlt.

  • Kilometerleistung falsch schätzen: Wer zu wenig angibt, riskiert im Schadensfall Nachzahlungen oder Vertragsstrafen.

  • Frist verpassen: Wer den 30. November verschläft, ist meist ein weiteres Jahr an den alten Anbieter gebunden.

Fazit

Ein Wechsel der KFZ-Versicherung lohnt sich fast immer – egal ob du Geld sparen willst oder nach einem Umzug oder Autokauf bessere Konditionen suchst. Dank digitaler Vergleichstools ist der Aufwand minimal, der finanzielle Nutzen aber oft enorm.

Hast du deinen Tarif für das nächste Jahr schon geprüft? Warte nicht bis zum 30. November – der Vergleich dauert nur wenige Minuten!